Klatschen allein reicht nicht!Warnstreik bei Lieken Brot

23. Oktober 2020

Warnstreik bei Lieken Brot in Lüdersdorf
Mit einem Warnstreik machten dieBeschäftigten des Backwarenherstellers Lieken für eine Erhöhung ihrer Löhne Druck. Derzeit stocken die Tarifverhandlungen in der ostdeutschen Brotindustrie. Der Arbeitgeberverband, in dem neben Lieken auch der Backwarenhersteller Harry-Brot vertreten ist, will nach Auslaufen des Tarifvertrages in den ersten sechs Monaten die Löhne nicht erhöhen. Danach sollen die Tarifentgelte um 2,3% steigen. Die Tarifverhandlungen wurden über den Sommer wegen der Corona-Einschränkungen ausgesetzt. „Wir fordern eine Erhöhung der Entgelte um 6,2 %, mindestens aber um 190€ im Monat. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 85 € steigen. Und wir wollen keine Verschiebung der Lohnerhöhungen. Die Arbeitgeberseite muss sich bewegen“, erklärt Dirk Himmelmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Zum Schichtwechsel werden die Beschäftigten ab 13 Uhr zur Teilnahme an einem Warnstreik aufgerufen. Die Arbeitgeber sollen verstehen, dass es den Beschäftigten ernst ist mit der Forderung nach einer angemessenen Lohnerhöhung. Am 28. Oktober 2020 findet der zweite Verhandlungstermin statt. Der Warnstreik bei Lieken Brot in Lüdersdorf reiht sich ein in weitere Streiks und Aktionen in der ostdeutschen Brotindustrie.

Hintergrund:
Das Tarifgebiet Brotindustrie Ost ist stark von den Backwarenherstellern Lieken und Harry- Brot dominiert. Lieken gehört zur tschechischen Agrofert-Gruppe und ist die Nummer zwei der deutschen Backwarenhersteller. Bekannte Markenprodukte sind Golden Toast und Lieken Urkorn. Harry-Brot GmbH ist der größte deutsche Backwarenhersteller mit zahlreichen Misch-, Vollkorn- und Toastbroten. In der ostdeutschen Brotindustrie sind von dem Tarifvertrag über 2.500 Beschäftige erfasst.