Milch Ost!Erste Tarifverhandlung ohne Ergebnis (Kopie 1)

05. Oktober 2021

Die erste Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Molkereien in Ostdeutschland ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. 2,1% Lohnerhöhung bot der Milchindustrie-Verband (MIV) der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an. Die NGG fordert die Tarifentgelte um 6% zu erhöhen, mindestens jedoch um 200 Euro. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen um 150€ pro Monat für alle Ausbildungsjahre erhöht werden und alle Auszubildenden nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Dazu äußerten sich die Arbeitgeber in der Verhandlung gar nicht.

„Mit dem vorliegenden Angebot von 2,1% würde die Lohnschere zwischen Ost und West noch weiter auseinander gehen. Die aktuell hohe Inflation macht aus diesem Angebot im Wesentlichen eine Nullrunde und führt zu einem Reallohnverzicht für die Beschäftigten. Das werden wir so nicht mitmachen. Wir werden in den kommenden Tagen die nächsten Schritte beraten. Der ostdeutschen Milchwirtschaft steht ein heißer Herbst bevor“ erklärt Uwe Ledwig, Verhandlungsführer und Vorsitzender der NGG Ost.

Hintergrund:

Das Tarifgebiet der Milchwirtschaft Ost umfasst etwa ein Dutzend Molkereien und Käsereien, die alle für den Lebensmittelhandel üblichen Milchprodukte herstellen, von der Milch über Quark, Butter und Käse bis zum Joghurt.

Noch immer gibt es deutliche Unterschiede in Lohnleistungen, z.B. bei Weihnachts- und Urlaubsgeld oder dem Ausgleich für Schichtarbeit. Zudem arbeiten die Beschäftigten pro Woche 2 Stunden länger als in vergleichbaren Standorten in Westdeutschland. Im Dezember soll deshalb auch über den Manteltarifvertrag neu verhandelt werden.

Die Betriebe sind: In Mecklenburg-Vorpommern die Zentralkäserei Mecklenburg-Vorpommern in Dargun, das Milchwerk Arla Foods in Uphal, das Werk des Deutschen Milchkontors (DMK) in Altentreptow, die DMK Töchter Wheyco und Euro Cheese ebenfalls in Altentreptow sowie die Müritz Milch GmbH. In Sachsen-Anhalt die Altmark-Käserei Uelzena in Bismark (Altmark), die Milchwerke Mittelelbe in Stendal, das Frischli Milchwerk Weißenfels sowie das Werk der bayerischen Milchindustrie (BMI) in Jessen. In Thüringen ist das Werk des Deutschen Milchkontors (DMK) in Erfurt Teil des Tarifgebiets. Zahlreiche andere Betriebe orientieren sich an dem Tarifvertrag.

Unsere Forderungen: