Vandemoortele Teiglingswerk in Dommitzsch: Beschäftigte fordern Ende von Niedriglöhnen und Tarifvertrag!Grillen für Kohle!

17. August 2021

„Der erneute Aktionstag ist ein Signal an den Arbeitgeber: Die Kolleginnen und Kollegen sind gewillt, für einen Tarifvertrag mit kräftigen Lohnerhöhungen zu kämpfen – notfalls auch mit Streiks.“ so Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau. Die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft fordern eine Angleichung der Löhne und Gehälter wie es auch für den Vandemoortele Standort in Dresden gelungen ist. Dort gelang bereits im vergangenen Jahr ein Tarifabschluss, wodurch die Beschäftigten bis September 2022 im Schnitt 15% mehr im Portemonnaie haben werden. „Die Beschäftigten in Dommitzsch fühlen sich verschaukelt. Groß angekündigte Erhöhungen wurden mit bereits bestehenden Zulagen verrechnet. Am Ende hat sich an den Niedriglöhnen hier in Dommitzsch nichts geändert. So kann es nicht weitergehen! Wer gute Arbeit macht hat dafür auch gute Löhne verdient. Das ist eine Frage der Wertschätzung. Die Zeiten vom Niedriglohnland Sachsen müssen endlich vorbei sein. Armutslöhne von heute sind die Altersarmut von morgen. Diese Spirale müssen wir endgültig durchbrechen“ so Most abschließend. Unterstützt werden die Beschäftigten durch die Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Frau Luise Neuhaus-Wartenberg, die den Beschäftigten des Standortes Dommitzsch vor Ort ihr Solidarität bekundete. Sie wurde begleitet durch Philipp Rubach, Direktkandidat der Linken im Wahlkreis 151, der den Beschäftigten Mut und Durchhaltevermögen zur Durchsetzung ihrer berechtigten Forderungen zusprach. Abgerundet wurde der Zuspruch durch Uwe Redel, Ortsverbandsvorsitzender der SPD in Torgau.

Weitere Informationen:
Die gut 200 Beschäftigten in Dommitzsch stellen Teiglinge her, backen diese vor und frosten sie. Der Betrieb gehört zum Tarifgebiet der Ernährungswirtschaft Sachsen. Unter dem Motto „Lohnmauer einreißen“ gelangen dort im vergangenen Jahr zahlreiche Tarifabschlüsse, unter anderem bei FRoSTA, der Cargill-Ölmühle in Riesa, dem Knorr-Werk in Auerbach und dem Senfhersteller Bautz`ner. Dem vorrausgegangen war eine, bis dahin in der ostdeutschen Ernährungswirtschaft einmalige, Streikwelle. Das Tarifgebiet der Ernährungsindustrie Sachsen umfasst ca. 1.300 Menschen in einem Dutzend Betrieben.