Fotoaktion der Haribo-BeschäftigtenKündigungen sollen Geschichte werden

14. Januar 2021

Mit einem eindringlichen Appell für den Fortbestand des Standortes und für einen Erhalt der Arbeitsplätze wenden sich die Mitarbeiter des Haribo-Werkes Wesa Wilkau-Haßlau mit einer Fotoaktion an die Öffentlichkeit. Sie haben sich mit ihrer Kündigung fotografieren lassen.

Kündigungen gar nicht erst wirksam werden lassen

"Hinter der Initiative steht der Wunsch, dass die zugestellten Kündigungen gar nicht erst wirksam werden, es stattdessen eine direkte Nachfolgelösung gibt. Damit wären die Kündigungsschreiben Geschichte. Ziel ist ein direkter Betriebsübergang an einen anderen Süßwarenhersteller. Damit würden alle Mitarbeiter übernommen. Sie bekämen Sicherheit für ihren Arbeitsplatz. Zudem blieben auch bisherige tarifliche und soziale Standards erhalten“, erklärt Thomas Lißner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der Gewerkschafter weiter: „Die Beschäftigten hängen an ihrem Werk und dem Zusammenhalt im Betrieb, arbeiten bis zum letzten Tag engagiert. Das darf nicht kampflos hergegeben werden.“

Die Beschäftigten brauchen eine sichere Perspektive

Die NGG weist daraufhin, dass die Übernahme des Grundstückes und der Gebäude von einem branchenfremden Interessenten keine sichere Perspektive für die Beschäftigten ist. Denn sie müssten sich neu bewerben. Unklar wäre auch, wie viele Arbeitsplätze, mit welcher Bezahlung und welchen Arbeitsbedingungen angeboten würden. Für die Stadt wäre unsicher, mit welchen Einnahmen zu rechnen ist.

Hintergrund:

Nachdem Haribo am 6. November 2020, die Schließung des Standortes verkündete, erhielten die Beschäftigten viel Unterstützung. Ein Sozialplan und Interessenausgleich wurde abgeschlossen. Danach scheidet kein Beschäftigter vor April 2021 aus dem Unternehmen aus. Die Produktion wurde vor Weihnachten heruntergefahren, die Suche nach einem möglichen Nachfolger läuft.