Unterstützung für Haribo Wesa Wilkau-Haßlau aus Indonesien

29. Januar 2021

Wilkau-Haßlau.

Während die Beschäftigten von Haribo Wesa Wilkau-Haßlau jetzt sogar Solidaritätsgrüße von der anderen Seite der Welt aus Indonesien erhalten haben, bleibt der Firmeneigner Hans-Guido Riegel seine vor Weihnachten in einer internen Mitarbeiterbotschaft verkündeten Worte schuldig. Damals sagte er, „wir sind dankbar für die Zuverlässigkeit und das Engagement der Kollegen in Wilkau-Haßlau“. Er kündigte zugleich an, wir „werden sie über das Jahr 2020 hinaus weiter unterstützen und gemeinsam Lösungen finden, die unserer Verantwortung und unseren Werten entsprechen“. Seine Botschaft schloss er mit den Worten, „Sie werden alle stets Teil unserer Unternehmensfamilie bleiben“. Ende Januar zeichnet sich nun ab, dass das Werk kalt abgewickelt wird und Haribo keine Nachfolgelösung mit einem anderen Investor vermelden kann, der das Werk im derzeitigen Format fortführt.

Das stößt selbst auf der anderen Seite der Welt, in Indonesien auf Kritik. Die Beschäftigten von Haribo haben Solidaritätsgrüße des Netzwerkes internationaler Palmölarbeiter*innen aus Indonesien erhalten. In dem Schreiben wird auf die Verantwortung großer Nahrungsmittelkonzerne appelliert, „am Anfang der Lieferkette in Südostasien oder an deren Ende in Europa, wie uns der Fall HARIBO bitter in Erinnerung ruft. In tiefer Solidarität stehen wir zusammen und verurteilen die Schließung des HARIBO-Standortes in Wilkau-Haßlau.“ In einem mit übersandtem Film wandelt sich der glückliche Haribo-Bär in einen Zombi-Bären und wird das Vorgehen des Konzerns kritisiert. Hier geht's zum Film.

„Das Handeln des Unternehmens kann einen nur fassungslos machen. Haribos Ankündigungen, sich um die Beschäftigten zu kümmern und eine Lösung zu finden, lösen sich in Luft auf. Wie das zu denen vom Unternehmen propagierten Werte passen soll, bleibt ein Rätsel“, sagt Thomas Lißner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Die Gewerkschaft wird ihre Aktivitäten für eine Fortführung des Standortes nicht einstellen, unterstützt und berät aber zugleich Beschäftigte, die sich angesichts der unsicheren Perspektive nach einem anderen Job umschauen.