Mittwoch Termin bei Bürgermeisterin KöhlerWeitere Streiks bei Riesa Nudeln

16. August 2021

Am heutigen Montag hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) weitere Streiks bei Teigwaren Riesa gestartet. Seit morgens 6 Uhr haben die Beschäftigten der Produktion und Technik für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Auch die Beschäftigten der Verpackung legten zeitweise die Arbeit nieder. Die weitere Streikplanung für die Woche ist offen. Am Mittwoch wird eine Gruppe der Beschäftigten im Rathaus Riesa von Kerstin Köhler, Bürgermeisterin für Finanzen, Bildung, Service und Ordnung empfangen. "Die Beschäftigten erhöhen den Druck. Das Unternehmen muss verstehen, dass sie mit der Lohnblockade bei den Beschäftigten auf Granit beißt. Die Geschäftsleitung hat es in der Hand, wie hoch sie den Preis treibt. Wir können jederzeit verhandeln, wenn dazu eine ernsthafte Bereitschaft besteht. Nullrunde oder Prämienzahlungen sind keine Option. Wir brauchen Lohnerhöhungen und den Einstieg in die Lohnangleichung“, sagt Olaf Klenke von der NGG Ost. Die Lebensmittelgewerkschaft NGG fordert bei dem Nudelproduzenten Teigwaren Riesa deutliche Lohnerhöhungen. Gegenüber Nudelproduzenten in Westdeutschland bestehe eine Lohnlücke von über 700 Euro im Monat. Diese will die NGG schrittweise schließen und mit dem Unternehmen über erste Schritte verhandeln. Derzeit liegt die unterste Lohngruppe bei Riesa Nudeln nur bei einem Stundenlohn von 9,94 Euro und damit lediglich 34 Cent über dem derzeitigen Mindestlohn. Viele Beschäftigte erhalten einen Stundenlohn bis zu 11,50 Euro. Etwa 80% der Beschäftigten erhalten einen Stundenlohn von 13 Euro oder weniger. Die Tariferfolge bei anderen Lebensmittelbetrieben geben nach Ansicht der NGG die Richtung vor. So wurde im letzten Jahr beim Ölwerk Cargill in Riesa ein Tarifvertrag vereinbart, mit dem die Monatsentgelte der Beschäftigten stufenweise bis Ende des Jahres 2022 um 358 Euro steigen. Beim FRoSTA-Tiefkühlwerk in Lommatzsch wurde für denselben Zeitraum ein Betrag von 395 Euro festgelegt. Damit wird die noch bestehende Lohnlücke deutlich verkleinert. In beiden Fällen kam es davor zu Streiks. 

Hintergrund:
Beim Nudelhersteller in Riesa arbeiten etwa 150 Beschäftigte. Der Betrieb ist eine Tochter des Teigwarenherstellers Alb-Gold aus Baden-Württemberg. Die Gewerkschaft NGG hatte vor zwei Jahren mit mehreren 24 Stunden-Streiks erstmals in dem Unternehmen einen Tarifvertrag durchgesetzt.