Wenn alles gut geht, gibt es beim Molkereiunternehmen Vogtlandmilch GmbH in Plauen nach längerer Zeit wieder einen Betriebsrat. Auf einer von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) einberufenen Belegschaftsversammlung wurde letzte Woche ein Wahlvorstand gewählt. Die eigentliche Betriebsratswahl ist für die kommenden Wochen geplant. Ferner gibt es in der Belegschaft den Wunsch nach einem Tarifvertrag. Das Lohniveau in Plauen hinkt deutlich hinter der Bezahlung in anderen Milchbetrieben zurück.
„Es kann jetzt richtig vorwärts gehen bei der Vogtlandmilch GmbH. Nach der großen Fördermittelzusage ist es an der Zeit, den Beschäftigten mehr Wertschätzung zu geben und ihre Belange stärker zu berücksichtigen“, erklärt Thomas Lißner von der NGG Dresden-Chemnitz. „Wir haben als Gewerkschaft viel Zulauf. Die Beschäftigten wollen einen Betriebsrat und ordentliche Tariflöhne. Dafür machen wir uns gemeinsam auf den Weg“, so der Gewerkschafter weiter. Er geht davon aus, dass das Unternehmen diesen Prozess konstruktiv begleitet.
Unterstützung erhalten die NGG und die Beschäftigten von dem sächsischen SPD-Vorsitzenden Henning Homann: „Ich unterstütze die geplante Betriebsratsgründung bei Vogtlandmilch. Wer wie Vogtlandmilch millionenschwere staatliche Investitionshilfen bekommt, steht in der besonderen Verantwortung seine 150 Beschäftigte in besonderem Maße an Gewinnen zu beteiligen und sollte den Beschäftigten stets mit Respekt begegnen. Genau dafür sorgen Betriebsräte. Ich erwarte von der Geschäftsführung, dass sie die Betriebsratsgründung unterstützt.“
Bei Vogtlandmilch GmbH in Plauen arbeiten derzeit etwa 150 Beschäftigte. Das Werk soll unterstützt durch öffentliche Fördermittel, in den kommenden Monaten ausgebaut und die H-Milchproduktion perspektivisch verdoppelt werden. Im Dezember 2022 hat das Unternehmen vom Freistaat Sachsen einen Bescheid über 13,8 Millionen Euro Fördermittel erhalten. Insgesamt sollen 40 Millionen Euro für eine moderne, umweltfreundliche und nachhaltige Produktion investiert werden. Da müssen die Beschäftigten natürlich mitbedacht werden, so die NGG.