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Kürzere Arbeitszeiten und mehr Geld!

Neuer Manteltarifvertrag Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt
6. червень 2024

Beschäftigte in Betrieben der Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt können sich über kürzere Arbeitszeiten und mehr Geld freuen. Der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist es gelungen mit der Arbeitgeberseite nach mehrmonatigen Verhandlungen und zahlreichen Streiks einen Manteltarifvertrag abzuschließen.

Dieser beinhaltet eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Zugleich gibt es für alle Beschäftigten einen Tag mehr Urlaub (jetzt 30) und regelmäßige Schichtfreizeiten je 15 geleisteten Nachtschichten.  Parallel werden die Zuschläge für Nacht, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie Mehrarbeit erhöht, die Jahressonderzahlung auf 100% angepasst und das Urlaubsgeld auf 410 Euro verdoppelt.

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„Nach über 20 Jahren gibt es endlich einen neuen Manteltarifvertrag. Dieser ist ein deutlicher Schritt zum Angleich der Arbeitszeiten und Zuschläge an das Niveau der westdeutschen Bundesländer und bringt Entlastung für die, die im Schichtdienst arbeiten“, erklärt Uwe Ledig, Vorsitzender der NGG Ost und Verhandlungsführer.

Ledwig weiter: „Die Verbesserungen wären nicht möglich gewesen ohne die Streiks in den Betrieben. Kämpfen lohnt sich! In den Streikbetrieben konnten die NGG-Mitglieder Neuerungen früher erreichen und teils noch mehr für sich durchsetzen.“

Die NGG setzt mit dem neuen Manteltarifvertrag ein Signal für die Zukunft und betreibt damit auch Nachwuchsarbeit für die Betriebe. Ohne Verbesserungen der Arbeitsbedingungen werden immer mehr Betriebe Probleme haben, neues Personal zu gewinnen, insbesondere in den Bereichen der Schichtarbeit.

Betroffen von dem nach 20 Jahren neu abgeschlossenen manteltariflichen Regelungen sind etwa 3.000 Beschäftigte in 16 lebensmittelproduzierenden Betrieben Sachsen-Anhalts. Die Neuerungen werden schrittweise umgesetzt. Die 2-stündige Verkürzung der Wochenarbeitszeit erfolgt bis spätestens 2026, alle andere Regelungen sind spätestens im Jahr 2025 umzusetzen.

Einzelne Betriebe wie die LIDL-Tochter MEG, die das Saskia-Mineralwasser herstellt und abfüllt und über 400 Stunden gestreikt hat, erhalten alle Verbesserungen bereits im Jahr 2024 und extrafreie Tage für langjährig Beschäftigte.

Neben den MEG-Standorten in Leißling, Roßbach und Jessen sind von dem neuen Manteltarifvertrag Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalt betroffen die Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei in Freyburg, die Großbäckerei und LIDL-Tochter  ARTiBack in Halle, die Pizzahersteller Freiberger in Osterweddingen und HASA in Burg, das Füngers Feinkost Werk Oranienbaum, Burger Knäcke in Burg, die Standorte  Deutsche Tiernahrung Cremers in Herzberg und Könnern, die Wergona Schokoladenfabrik in Wernigerode, das MAWEA Majoranwerk Aschersleben und der Mineralwasserhersteller Gaensefurther Schlossbrunnen (ehm. Wüllner) in Hecklingen.

Eigene haustarifliche Regelungen haben vereinbart Homann Feinkost in Rogätz und der Müsliproduktehersteller DE-VAU-GE in Tangermünde.

Die Tarifgemeinschaft verlassen haben Schäfer's Produktionsgesellschaft Teutschenthal und Döhler Eisleben.

Vorausschau: In der zweiten Jahreshälfte 2025 starten die Vorbereitungen zur Entgeltrunde im Tarifgebiet. Ziel: Lohnangleichung.

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