Großbäckerei ARYZTA plant Gewinn -
Ein Null-Lohnangebot des Unternehmens Aryzta für die Beschäftigten an den Standorten Eisleben und Nordhausen stößt bei der Gewerkschaft auf Null-Akzeptanz. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die rund um die Uhr Backwaren produzieren und ohne die nichts laufen würde. Für alle ist das sehr enttäuschend. Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun“, sagt der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Olaf Klenke, zum gestrigen Verhandlungsstart für die rund 1.300 Beschäftigten an beiden Standorten.
Während die Großbäckerei nach eigenen Angaben in diesem Jahr einen Gewinn von mindestens 300 Millionen Euro erwartet, soll es für die Beschäftigten an den Standorten Eisleben und Nordhausen im kommenden Jahr keine Lohnerhöhung geben. „Wir können keinen Cent anbieten“, hieß es vom Unternehmen in der ersten Verhandlungsrunde am 16. Dezember 2025. Dabei liegt das Lohniveau an den Standorten deutlich unter dem, was andere Backwarenhersteller im Osten bezahlen, auch solche mit Haustarifvertrag. Der Lohnabstand zum westdeutschen Schwesterstandort im bayrischen Gerolzhofen beträgt in einzelnen Lohngruppen sogar über 20 Prozent.
Die NGG bekräftigt ihre Bereitschaft zu konstruktiven Entgeltverhandlungen. Das Unternehmen müsse aber verstehen, dass bei Aryzta in Eisleben und Nordhausen auch im Jahr 2026 ein deutliches Lohnplus hermuss. Der aktuelle Tarifvertrag läuft zum Jahresende aus. Als zweiter Verhandlungstermin ist der 27. Januar 2026 vereinbart.
Im letzten Jahr gelang es der Gewerkschaft NGG, einen Entgelttarifvertrag abzuschließen, der eine Lohnsteigerung von 13 Prozent und mehr brachte. Trotzdem gehört Aryzta im Osten unter den Backwarenhersteller zum Schlusslicht, was die Bezahlung angeht. Vor zwei Jahren wurde mit Streiks ein neuer Manteltarifvertrag für höhere Zuschläge und Sonderzahlungen durchgesetzt.
Hintergrund: Aryzta ist nach eigenen Aussagen europäischer Marktführer für Tiefkühlbackwaren und produziert in Deutschland mehr als 500 Backartikel für den Lebensmitteleinzelhandel und die Gastronomie. Statistisch gesehen esse jeder Deutsche pro Jahr 43 ARYZTA-Produkte.
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