Viel Zuspruch bei Aktionstag vor dem Tönnies Schlachthof in Weißenfels
Bei dem heutigen Aktionstag vor dem Tönnies Schlachthof in Weißenfels haben wir viel Zuspruch erfahren. In zahlreichen Gesprächen schilderten neben den deutschen Beschäftigten auch Beschäftigte aus Rumänien, Polen und anderen osteuropäischen Ländern katastrophale Arbeitsbedingungen und niedrige Entlohnung. Viele erhalten für die schwere Arbeit nur den gesetzlichen Mindestlohn oder nur geringfügig mehr. Mit zahlreichen Dolmetschern erreichten wir hunderte Beschäftigte. Am Mittag fand eine Protestkundgebung vor dem Werkstor statt. Unterstützung erhielten die Beschäftigten von Vertretern der Partei DIE LINKE, den Grünen und der SPD.
Die NGG fordert eine bessere Bezahlung der Beschäftigten in der Fleischindustrie. Die Tarifverhandlungen mit den Unternehmen der Fleischindustrie blieben bisher ohne Ergebnis. „Niedriglöhne für den Knochenjob in der Schlachtung und Zerlegung sind nicht akzeptabel. Das gilt für die deutschen Beschäftigten ebenso wie für die osteuropäischen Beschäftigten“, sagt Jörg Most von der NGG. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Weißenfels stamme aus Rumänien, Polen, Ungarn und Bulgarien. Viele seien mit der Aussicht auf gute Löhne zum Arbeiten nach Deutschland gelockt worden. Branchenführer Tönnies müsse nun dafür sorgen, dass es nicht wie bislang bei einem leeren Versprechen bleibe.
Für die Beschäftigten in der Fleischwirtschaft fordert die Gewerkschaft NGG einen Mindestlohn von bundesweit 12,50 Euro pro Stunde, der nach einer kurzen Einarbeitungszeit auf 14 Euro steigen soll. Facharbeiter sollen auf einen Stundenlohn von mindestens 17 Euro kommen.
Alle Fotos: Anja Jungnickel