Nach einer Corona-Pause nimmt der Streikzug in der Ernährungswirtschaft wieder Fahrt auf. Los ging es am Dienstag mit zwei Warnstreiks bei Frosta und Cargill. Am Mittwoch legten die Beschäftigten von Bautz’ner Senf (Develey) und Vandemoortele Lipids die Arbeit nieder. Es bereits der zweite Warnstreik bei Bautz’ner in dieser Tarifrunde. Für die Kolleginnen und Kollegen von Vandemoortele war der heutige Warnstreik von 13:00 bis 15:00 Uhr die erste Arbeitsniederlegung.
Die Beschäftigten im Tarifgebiet der Ernährungswirtschaft Sachsen fordern eine Angleichung ihrer Löhne an das Niveau vergleichbarer westdeutscher Betriebe und Tarifgebiete. Im Tarifgebiet bestehen noch Lohnunterschiede von bis zu 800 Euro beim monatlichen Entgelt. Zudem fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), dass die untere Lohngruppe mindestens 12 Euro betragen muss und die anderen Lohngruppen entsprechend angepasst werden.
Der sächsische Arbeitgeberverband Nahrung und Genuss weigert sich, über eine Angleichung der Löhne zu verhandeln. Stattdessen empfahl dieser seinen Mitgliedsbetrieben, die Entgelte „freiwillig“ um 3 Prozent zu erhöhen. Die Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Offensichtlich wollen sie sogar die Corona-Zeit für Verzögerungen ausnutzen. Aber nicht mit uns. Im 30. Jahr der Deutschen Einheit muss die Lohnmauer endlich fallen.
Das Tarifgebiet der Ernährungsindustrie Sachsen umfasst insgesamt über 1.300 Menschen in einem Dutzend Betrieben. Dazu gehören Unternehmen wie FRoSTA, das Cargill Ölwerk, Bautz’ner Senf (Develey), Jägermeister in Kamenz, Lausitzer Früchteverarbeitung in Sohland, Sonnländer Getränke (EDEKA) in Rötha, das Unilever Werk Auerbach und die Vandemoortele-Werke in Dommitzsch und Dresden.