Die Beschäftigten der LIDL-Tochter MEG haben in dieser Woche erneut lautstark klargemacht, dass sie sich nicht erpressen lassen. Los ging es mit einem 24 Stunden-Streik der Beschäftigten von MEG Leißling. Gemeinsam zogen sie vor die Konzernzentrale in Weißenfels. Die Kolleginnen und Kollegen macht lautstark deutlich, dass die die Lohnmauer endlich einreißen wollen und zwar ohne, sich die Bedingungen diktieren zu lassen! Unterstützung für die Streikenden gab es auch vom Vorsitzenden der NGG, Guido Zeitler.
Seit Monaten befindet sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Tarifauseinandersetzungen in der ostdeutschen Ernährungsindustrie. Es geht um den Abbau der noch bestehenden Lohnunterschiede zwischen Ost und West. Obwohl die Arbeit dieselbe ist, wie an den westdeutschen Standorten, liegen die Tariflöhne immer noch deutlich niedriger. Gegenüber dem vergleichbaren Betrieb in Kirkel (Saarland) beträgt der Unterschied für einen Facharbeiter rund 900€ im Monat. Mit weiteren Streiks wehren sich die Beschäftigten der Getränkebetriebe von LIDL gegen ein Erpressungsmanöver des Arbeitgebers. Am 3. August 2020 fand die letzte Tarifverhandlung zum Abbau der Lohnunterschiede statt. Bei der Verhandlung befand man sich auf der Zielgeraden, es trennten die Parteien für einen Angleichungsplan bis 2025 nur noch 156€. Dann folgte eine sehr dreiste Erpressung der Arbeitgeberseite. Einen Tarifabschluss gäbe es nur, wenn die Betriebsräte der MEG-Betriebe in Leißling, Roßbach und Jessen vorab eine Betriebsvereinbarung zur vollen Flexibilisierung der Arbeitszeit unterzeichnen. Diese wäre mit einem Verzicht auf alle Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte und völliger Aufgabe alle individuellen Rechte der Beschäftigten auf Arbeitszeitsouveränität verbunden. Die Betriebsräte haben das vehement abgelehnt, aber prinzipielle Verhandlungsbereitschaft signalisiert.
Nur zwei Tage später traten die Kolleginnen und Kollegen in Leißling erneut in den Streik. Bei der erneuten Streikkundgebung vor der Zentrale unterstützten die Kolleginnen und Kollegen aus Jessen, die für 32-Stunden die Arbeit niedergelegt haben!
80-Stunden Streik in einer Woche haben gewirkt! Noch während des Streiks in Jessen boten die Arbeitgeber einen neuen Verhandlungstermin an. Klar ist: Jetzt muss mit den dreisten Erpressungsversuchen Schluss sein. Ansonsten wird weiter gestreikt
Danke an alle KollegInnen, die sich in dieser Woche an den Streiks beteiligt habe und an alle UnterstützerInnen, die vor Ort ihre Solidarität gezeigt haben.
Nur Gemeinsam Geht´s!