Entgelte steigen um 2,9 %Tarifabschluss für ostdeutsche Molkereien

02. November 2020

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2,9% mehr Entgelt für die Beschäftigten der ostdeutschen Molkereien

Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten der ostdeutschen Molkereien steigen um 2,9% in zwei Stufen bis zum 1.5.2021. Dazu wird ein Corona-Bonus von 240 Euro (netto) gezahlt. Darauf einigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Milchindustrie-Verband in der zweiten Tarifverhandlung der Branche am 2. November 2020 in Diedersdorf am Rande Berlins.

Demnach erhöhen sich die Löhne und Gehälter ab 1.10.2020 um 1,8%, danach ab 1.5.2021 noch einmal um 1,1%. Dazu erhalten alle Beschäftigten auch die Azubis einen Corona-Bonus von 240 Euro. Die Ausbildungsvergütungen werden um 100 Euro erhöht.

Verhandlungen über Manteltarifvertrag vereinbart

Zudem wurde vereinbart, im März 2021 Tarifverhandlungen über eine Neugestaltung des Manteltarifvertrages aufzunehmen. Noch immer wird im Osten länger als in Westdeutschland gearbeitet, während das Weihnachtsgeld nur 50% statt 100% beträgt. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von einem Jahr und endet am 30.9.2021.

"Angesichts der derzeitigen Umstände ist dies ein gutes Ergebnis und der beste Tarifabschluss in der Branche. Streiks standen zwischenzeitlich im Raum. Die Beschäftigten haben dies mehr als verdient. Sie leisten nicht erst seit Corona unter schwierigen Bedingungen gute Arbeit", erklärt Uwe Ledwig, NGG-Verhandlungsführer und Vorsitzender des Landesbezirks Ost der NGG. Ledwig weiter: „Wichtig ist, dass die Arbeitgeber sich verpflichtet haben, im nächsten Jahr den Manteltarifvertrag neu zu verhandeln. Hier sind die ostdeutschen Beschäftigten noch deutlich schlechter gestellt. So wird zwei Stunden länger in der Woche gearbeitet und es gibt weniger Ausgleichstage für Schichtarbeit. Diese Baustellen wollen wir angehen.

Hintergrund

In der Milchwirtschaft Ost arbeiten insgesamt ca. 7.500 Beschäftigte. Über die letzten Jahre wuchs der Umsatz der Branche in den neuen Bundesländern kontinuierlich und liegt bei ca. 5 Milliarden Euro jährlich. Im ersten Halbjahr 2020 und während der Corona-Krise war das Wachstum sogar noch stärker ausgeprägt als im Vorjahr. So wurde 0,5 % mehr Milch verarbeitet als im Vorjahreszeitraum, bei Käse waren es sogar 3,4 % mehr.