Wir sprechen in dieser Woche mit den Beschäftigten beim Tönnies Fleischwerk in Weißenfels und anderer Fleischbetriebe. Gemeinsam mit der BemA und Faire Mobilität informieren wir die Kolleginnen und Kollegen in deren Muttersprachen über die aktuele Tarifrunde und ihre Rechte in Deutschland. Klar ist: Mehr Geld gibt es nur mit einer starken Gewerkschaft im Betrieb.
Deshalb: Eintreten, mitmachen, verändern.
Wir fordern einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Fleischindustrie und einen Mindestlohn von 12,50 € - und zwar sowohl im Osten als auch im Westen! Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber, bei 10 € anzufangen, kann kaum ernst gemeint sein. Das sehen die Kolleginnen und Kollegen bei Tönnies in Weißenfels ganz genauso.
Am Dienstag, dem 16. März, ist auch die zweite Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft NGG und der Deutschen Fleischwirtschaft ohne Ergebnis beendet worden.Viel mehr wurde deutlich, dass die Arbeitgeber Billiglöhne auf Jahre festschreiben wollen.
Hintergrund
Die Gewerkschaft NGG ist mit folgenden Forderungen in die Verhandlungen gegangen:
- Mindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde für alle Beschäftigten in der Schlachtung und Verarbeitung, einschließlich Geflügel,
- Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro pro Stunde nach einer kurzen Einarbeitungszeit,
- Mindestlohn von 17 Euro pro Stunde für Facharbeiter.
In einem weiteren Tarifvertrag sollen die Mindestarbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub für die rund 160.000 Beschäftigten in der Branche geregelt werden. Diese Tarifverträge sollen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales für allgemeinverbindlich erklärt werden. Das heißt, sie gelten dann für alle Beschäftigten in der Fleischwirtschaft unmittelbar und zwingend, unabhängig davon, ob ein Arbeitgeber tarifgebunden ist.