Am morgigen Donnerstag, dem 28. Oktober starten die Tarifverhandlungen über höhere Löhne in der Berliner Gastronomie.
Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte kehren ihrer Branche zunehmend den Rücken. Unternehmen im Hotel- und Gaststättengewerbe finden kaum noch Arbeitskräfte. Ein wichtiger Grund: Die niedrigen Verdienste in der Branche.
Um die Arbeit die Gastro-Beschäftigten aufzuwerten und die Branche wieder attraktiver zu machen, fordert die zuständige Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine armutsfeste untere Lohngrenze von 13 Euro. Die übrigen Löhne sollen entsprechend erhöht werden und die Ausbildungsvergütungen um monatlich 200 Euro steigen.
„Wir erwarten von den Arbeitgebern ein deutliches Signal in Richtung Zukunft. Wertschätzung und Anerkennung für die Gastro-Beschäftigten muss sich auch im Geldbeutel niederschlagen“, sagt Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG-Region-Berlin-Brandenburg. Der Gewerkschafter weiter: „Ohne deutliche Lohnerhöhung stimmen die Beschäftigten weiter den Füßen ab und der personelle Aderlass in der Branche dauert an. Wir hoffen, die Arbeitgeber erkennen die Zeichen der Zeit!“
Hintergrund:
Im Sommer letzten Jahres arbeiteten noch gut 90.000 Menschen in den Hotels und Gaststätten der Hauptstadt. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Aber mit der Abwanderung von Beschäftigten stoßen viele Gastronomiebetreiber ihren Geschäftsbetrieb an ihre Grenzen.
Wie eine Auswertung von Arbeitsmarktdaten ergeben hat, liegen die Einkommen der Gastro-Beschäftigte in Berlin 43 Prozent unterm Schnitt. Beschäftigte aus dem Gastgewerbe, die eine Vollzeitstelle haben, kommen in der Hauptstadt auf ein mittleres Monatseinkommen von aktuell nur 1.988 Euro brutto. Zum Vergleich: Branchenübergreifend liegt der Median bei Vollzeit in Berlin bei 3.484 Euro.
Kontakt: Sebastian Riesner, Mobil: 0163 5842028, Mail: sebastian.riesner@ngg.net