Heute werden die Warnstreiks bei Fude + Serrahn ausgeweitet. Erster 8h-Warnstreik. Denn bisher ist keine Annäherung im Tarifstreit erkennbar. Die NGG fordert Anerkennung des Flächentarifvertrags der Milchindustrie Ost.
Seit 6:00 Uhr stehen die Beschäftigten in Gransee (ca. 70 km nördlich von Berlin) für 8 Stunden im Ausstand, um 9:00 Uhr folgten dann die Beschäftigten in Erfurt.
Die Beschäftigten des Milchverarbeiters F&S verlangen die Anerkennung des Flächentarifvertrages der Milchindustrie Ost. „Schon am 04.02.2022 haben die Beschäftigten durch einen 3-stündigen Warnstreik eindrucksvoll gezeigt, dass sie gewillt sind, den Tarifvertrag durchzusetzen.“ so Jens Löbel weiter. „Leider haben die Arbeitgeber die Zeichen der Zeit nicht erkannt und verweigern noch immer die Angleichung bzw. Anerkennung des Flächentarifvertrages.“
Derzeit liegt die Lohnlücke bei 6 % und ab Oktober 2022 bei ca. 8,3 %. Diese Lücke muss ausgeglichen werden.
In der zweiten Tarifverhandlung haben die Arbeitgeber zwei Lohnerhöhungen von insgesamt 6 %, mit 3 Leermonaten für das Jahr 2022 angeboten. Dafür soll es in 2023 keine Lohnerhöhung geben. Mit dem Angebot wird der aktuellen Inflationsrate in keiner Weise Rechnung getragen, die Lohnschere zu den Beschäftigten in der Milchindustrie Ost würde damit weiter auseinandegehen.
„Die Beschäftigten sind zu Recht sauer. Wer gleiche Arbeit macht soll auch gleich bezahlt werden.“ so Jens Löbel. „Wir erwarten von den Arbeitgebern in den Verhandlungen am 23.02.2022 ein deutliches Entgegenkommen“ unterstreicht Löbel die Forderungen der Beschäftigten.
„Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass Beschäftigte die gleiche Arbeit im gleichen Objekt machen, allerdings für weniger Geld. Sollte in der dritten Verhandlung nichts herauskommen, sind die Beschäftigten gewillt, auch länger zu streiken.“ so Jens Löbel abschließend.
Fude & Serrahn Milchprodukte GmbH & Co. KG ist ein weltweit operierendes Produktions- und Handelsunternehmen für Milchprodukte.
Zusätzlich zu den eigenen Produktionsstandorten in Berlin, Erfurt und Gransee werden die verschiedenen Rohstoffe im Werklohn zum End- oder Zwischenprodukt verarbeitet.