Preissteigerungen ohne Ende: 10% Inflation im September (Energie sogar 43,9%, Lebensmittel 18,7%). Was muss die Politik tun? Was können wir als Gewerkschaft machen? Wir klären auf.
Zahlung an alle einkommenspflichtigen Erwerbstätigen mit der Septemberlohnzahlung. Dieser Betrag ist brutto, wird also noch versteuert. Kontrolliert eure Lohnabrechnungen. Bei Unstimmigkeiten berät die NGG.
Die Unternehmen sollen diese, ähnlich wie die Coronaprämie, einmalig an ihre Beschäftigten zahlen können, nicht müssen!
Sie ist von Steuern und Sozialversicherungsabgaben befreit, ginge also 1:1 aufs Konto bzw. in die Geldbörse. Sie muss zusätzlich sein, darf also nicht für laufende Lohnzahlungen wie Weihnachtsgeld verwendet werden! Diese Nettosonderzahlung von maximal 3.000 Euro ist bis zum 31.12.2024 befristet.
Die Sonderzahlung ist nur einmalig, die Preise bleiben aber hoch. Wir brauchen deshalb dauerhafte Lohnerhöhungen in den Tarifverträgen. Die Inflationsprämie kann allenfalls ein Zubrot sein. Machen wir uns in den laufenden und anstehenden Tarifrunden stark!
Der Druck hat gewirkt: die Gasumlage ist gekippt. Wann ein Gaspreisdeckel kommt und wie er aussieht, ist noch unklar. Gleiches gilt für die angekündigte Strompreisbremse.
An die Regierung: Wir können nicht mehr warten. Die Rechnungen kommen jetzt!
Statt Ankündigungen und Aufschieben ist schnelles Handeln das Gebot der Stunde. Zahlreiche Länder in der EU führen eine Übergewinnsteuer für Energiekonzerne ein. Wann kommt sie in Deutschland?
Solange die Energiepreise nicht gedämpft sind, müssen die Menschen ein zweites Energiegeld als direkten Zuschuss erhalten.
Auch Personen, die bislang keine Sozial-leistungen beziehen, können finanziell von den Jobcentern unterstützt werden, um hohe Nachzahlungen für die Heizkosten abzufedern. Entschieden wird immer im Einzelfall, Faktoren wie Miethöhe oder Vermögen spielen eine Rolle. Wichtig: Betroffene müssen ihren Antrag beim Jobcenter unbedingt im Monat der Fälligkeit der Nachzahlung stellen!
Die NGG berät und unterstützt ihre Mitglieder in der Sozialberatung kostenfrei.
Mit anderen Gewerkschaften, Sozialverbänden und weiteren Initiativen ruft die NGG auf, Druck zu machen für eine andere Politik. Damit die Krise nicht wieder auf unserem Rücken ausgetragen wird.