Schul- und Kitaversorger VielfaltMenü verschleppt TarifverhandlungenWenn das Essen im Halse stecken bleibt …

28. September 2022

„Da kann einem wirklich nur das Essen im Halse stecken bleiben“, sagt Romy Grahnert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Seit heute morgen 3 Uhr wird am  am Standort Kesselsdorf bei Dresden gestreikt. Weitere Arbeitsniederlegungen an anderen Standorten sind geplant.

Die Tarifverhandlungen um höhere Löhne für die Beschäftigten des Schul- und Kitaverpfleger VielfaltMenü, einem der größten Essenversorger  in Ostdeutschland, stehen vor dem Scheitern. Insgesamt arbeiten bei dem Caterer rund 1.000 Beschäftigte, überwiegend in Ostdeutschland. Die Gewerkschaft ruft kurzfristig zu Arbeitsniederlegungen an verschiedenen Standorten des Unternehmens auf.

Seit längerem verhandelt die Lebensmittelgewerkschaft NGG mit dem Unternehmen VielfaltMenü GmbH (vormals Sodexo SCS) über einen Tarifvetrag, der einen deutlichen Lohnabstand zum neuen Mindestlohn von 12 Euro festschreibt und bestehende Ansprüche auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sichert. Zu einem letzte Woche diskutierten Angebot meldete sich die Arbeitgeberseite erst zu spät zurück und kommt jetzt mit neuen Vorstößen, wie einer längeren Laufzeit des Tarifvertrages. Bei der derzeitigen Infaltion würden damit die erzielten Einkommensgewinne schnell wieder aufgefressen.

„Uns kann die Arbeit der Beschäftigten, die täglich unsere Kinder in den Kindertagesstätten und Schulen mit Essen versorgen, nicht egal sein. Sie müssen von ihrer Arbeit leben können und haben mehr als den Mindestlohn verdient“, erklärt die Gewerkschafterin Grahnert.  „Wir nehmen diese Rolle rückwärts des Arbeitgebers nicht hin und es bleibt den Beschäftigten keine Wahl als die Arbeit niederzulegen, damit VielfaltMenü zu Sinnen kommt“, so Grahnert weiter.

Die Gewerkschaft NGG fordert eine gute Essenversorgung für die Kinder und existenzsichernde Löhne für die Beschäftigten. Beides müsse in einem reichen Land wie Deutschland möglich sein.  In einem Brief haben sich die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft  deswegen auch kürzlich an die Eltern gewandt.