Starke Aktion in der Stärkeindustrie! Heute haben die Beschäftigten der Cargill Deutschland GmbH im Stärkewerk Barby (Sachsen-Anhalt) für vier Stunden die Arbeit niedergelegt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Bei der zweiten Verhandlung am 29. Juni haben die Beschäftigten abermals die Angleichung an den Schwesterbetrieb in Krefeld (NRW) gefordert. Denn: Die Beschäftigten in Barby erhalten 651 Euro bzw. 20% weniger Monatslohn für dieselbe Arbeit. Die Arbeitgeberseite lehnte diese Forderung erneut ab und war nur zu einer zweistufigen Erhöhung von 8,5% und 5,5% mit einer langen Laufzeit von 24 Monaten bereit.
Deswegen hieß es am 7. Juli: Jetzt streikt's! Die Kolleginnen und Kollegen versammelten sich vor dem Werktor und machten deutlich, dass die Lohnmauer Ost-West endlich überwunden werden muss. Wer die gleiche Arbeit leistet, hat auch den gleichen Lohn verdient!
Am Streiktag schien den Arbeitgebern das eigene Angebot so peinlich zu sein, dass sie rechtzeitig zum Streikbeginn die Firmenlogos verhüllten. Doch den Beschäftigten des Stärkewerkes machte das nichts aus: Sie zeigen ab elf Uhr echte Stärke und blieben bis 15 Uhr standhaft vor dem Werkstor!
"Die Verantwortung für all das, was jetzt kommen wird, trägt allein der Arbeitgeber. Das haben wir ihm am Ende der letzten Verhandlung mit auf den Weg gegeben", so Holger Willem, Verhandlungsführender und Geschäftsführer der NGG Magdeburg.
Nach dem Abbruch der zweiten Verhandlung am 29.06. wurde bisher noch kein neuer Verhandlungstermin angesetzt.