Diese Woche gab es kein süßes Erwachen für den Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI). Bundesweit haben die Beschäftigten in der Süßwarenbranche die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind zahlreiche beliebte Markenprodukte, darunter Pick-Up, Prinzenrolle, Toffifee, Dickmann’s Schokoküsse, Knoppers, Lachgummi, Merci, nimm2, Werther’s Original und Leibniz.
Am Montag sind insgesamt über 250 Beschäftigte aus den Betrieben Bahlsen, Cargill, Wilhelm Reuss, Stollwerk und August Storck in Berlin in den Streik getreten. Am Dienstag folgten in Thüringen knapp 300 Kolleginnen und Kollegen bei Griesson-de Beukelaer und beim Stollwerk. Für den Juni verzeichnet die NGG schon jetzt knapp 100 Neueintritte in der Süßwarenbranche. Das zeigt: Die Beschäftigten stehen zusammen und lassen sich nicht unter Wert verkaufen!
„Wegen der Rekordpreise in den Supermärkten, explodierenden Mieten und Spritpreisen sind die finanziellen Sorgen riesengroß. Für die Streikbereitschaft gilt das gleiche“, so Sebastian Riesner, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG in der Region Berlin-Brandenburg.
Die NGG verhandelt derzeit mit dem BDSI über höhere Löhne für die rund 60.000 Beschäftigen der Branche. Während die Gewerkschaft 400-500 Euro mehr für die Beschäftigten fordert, beharrt die Arbeitgeberseite auf lediglich 3.8% mehr Lohn für 2023 und weitere 2.9% für 2024. Mit einer „deutschlandweiten Warnstreikwelle“ erhöht die NGG nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden jetzt den Druck.
„In der Süßwarenindustrie gibt es keine Krise, sondern Umsatzrekorde. Davon wollen auch die Beschäftigten endlich ihren fairen Teil abhaben“, stellt Sebastian Riesner fest.
Am 22. Juni 2023 werden die Tarifverhandlungen in Hamburg fortgesetzt.