Derzeit stößt den Beschäftigten des Jacobs-Werkes in Berlin-Neukölln der Kaffee bitter auf, denn die Verhandlungen über mehr Lohn stocken. Vor dem Betriebstor machen die Beschäftigten ihrem Unmut Luft und legen wegen des Lohnminusangebots der Arbeitgeberseite die Arbeit nieder. Über 150 Kolleginnen aus der Früh- Spät und Nachtschicht beteiligten sich am ersten Warnstreik in dieser Tarifrunde.
In dem Betrieb, der den bekannten Jacobs-Kaffee und die TASSIMO-DISCs herstellt und der dem Unternehmen Jacobs Douwe Egberts (JDE) gehört, stocken die Tarifverhandlungen.
In der Verhandlung am 30. November bot die Arbeitgeberseite eine marginale Erhöhung im Vergleich zum Ursprungsangebot an. In zwei Stufen sollen die Löhne bei vier Leermonaten um 210 EUR zum 1.3.24 und um weitere 3% zum 1.3.25 steigen. Ferner bieten die Arbeitgeber eine einmalige Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie über 500 EUR.
"Das Angebot der Arbeitgeber ist eine Krönung! Aber nicht für die Beschäftigten, die tagtäglich im Vierschichtsystem auf sieben Tage dort arbeiten, sondern für die Familie Reimann, die als eine der reichsten deutschen Familien das Unternehmen besitzt. Sie will ihren Reichtum offensichtlich auf Kosten der Beschäftigten mehren. Anders lässt sich nicht erklären, wieso es im Jahr 2023 keine Lohnerhöhung für die Beschäftigen geben soll. Das letzte Lohnplus gab es zum November 2022.“ erklärt Uwe Ledwig, Vorsitzender der NGG im Landesbezirk Ost und Verhandlungsführer.
„Der Warnstreik ist ein eindrucksvolles Signal der Belegschaft. Sie lassen sich nicht mit einem Angebot abspeisen, der ihren Kaffee immer dünner werden lässt. Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit, auch nochmal und länger zu streiken.“, so Ledwig weiter.
Hintergrund:
Etwa 400 Beschäftigte arbeiten am Berliner Standort von Jacobs Douwe Egbert. Die Familie Reimann, die Eigentümer des Unternehmens, ist mit einem geschätzten Vermögen von mittlerweile 34 Milliarden Euro die reichste Familie Deutschlands (Buisness Indsider Deutschland).