Berlin. Die Mitarbeiter der Berliner KS Fleisch- und Wurstwaren GmbH in Berlin-Spandau streiken am Mittwoch schon zum zweiten Mal. Grund für den Ausstand: der Arbeitgeber verweigert die Verhandlungen über höhere Löhne, reagiert nicht einmal auf Aufforderungen dazu.
Veit Groß, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), ist empört: „Das ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Jegliches Gespräch zu verweigern, ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten, die wir selten erleben“. Diese „irrationale Totalverweigerung“ sei völlig unverständlich, so Groß weiter, denn eigentlich suche man für das Spandauer Salamiwerk händeringend nach qualifizierten Beschäftigten auf allen Produktionsebenen. Und ohne gute Löhne seien die nun einmal nicht zu finden.
Um in Zeiten von Inflation und Fachkräftemangel konkurrenzfähig zu sein, fordert die NGG für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 650 Euro pro Monat. Das sei nicht nur angemessen, sondern auch bitter nötig: „Wenn noch mehr Beschäftigte gehen und niemand mehr nachkommt, steht hier auch ohne Streik bald alles still“, warnt Groß.
Falls dieser Warnstreik nicht zur Einsicht der Geschäftsführung führt, zeigen die Beschäftigten sich auch künftig streikbereit. Sie wollen für ihre Löhne weiterkämpfen – und damit auch für die Zukunft ihres Betriebes.
In der Berliner KS Fleisch- und Wurstwaren GmbH stellen knapp 100 Beschäftigte Salami und Frühstücksspeck her. Der Betrieb gehört zur Sprehe-Gruppe aus dem niedersächsischen Cappeln, einem der Top-15 Unternehmen der deutschen Fleischbranche.