Große Brötchen für die Beschäftigten der Brotindustrie Ost: Tarifabschluss bringt 8,6 % Lohnplus
In der ersten Verhandlung konnten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am 09. Mai 2023 auf einen Tarifabschluss mit dem Verband Deutscher Großbäckereien einigen.
Der Tarifabschluss für die Beschäftigten der Brotindustrie im Osten beinhaltet eine Lohnsteigerung von insgesamt 8,6% innerhalb von 13 Monaten. Das bedeutet für Fachkräfte ein Plus von 285 €. Auch eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.100 € wird an die Beschäftigten von Harry-Brot, Lieken und Co ausgezahlt. Die Beschäftigten hatten in der Verhandlung berichtet, dass das Geld nicht mehr zum Leben und zur Arbeit fahren ausreicht.
Verhandlungsführer und Vorsitzender der Gewerkschaft NGG im Osten, Uwe Ledwig, zeigt sich zufrieden: „Dieses Tarifergebnis bringt den Beschäftigten nicht nur einen größeren Geldbeutel ein. Er bringt Reallohnzuwachs und stärkt die Kaufkraft. Denn mit dem Tarifabschluss liegen wir durch Lohnplus und Inflationsausgleichsprämie über der summierten Inflation von 11,3 % in 2022 und 2023. Das ist ein voller Erfolg. Er beweist: Der Mitgliederzuwachs und die Streikbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen zahlen sich aus!“
Die Beschäftigten erhalten zum 1. Juni 2023 7 % mehr Lohn sowie zum 1. November 2023 weitere 1,5%. Neben einer Erhöhung von 200 € erhalten Azubis auch die Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe.
Die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband verständigten sich außerdem darauf, Verhandlungen über tarifvertragliche Leistungen wie Zuschläge und Urlaubstage aufzunehmen.
Hintergrund:
Das Tarifgebiet Brotindustrie Ost ist stark von den Backwarenherstellern Lieken und Harry-Brot dominiert. Lieken gehört zur tschechischen Agrofert-Gruppe und ist die Nummer zwei der deutschen Backwarenhersteller. Bekannte Markenprodukte sind Golden Toast und Lieken Urkorn. Harry-Brot GmbH ist der größte deutsche Backwarenhersteller mit zahlreichen Misch-, Vollkorn- und Toastbroten. In der ostdeutschen Brotindustrie sind von dem Tarifvertrag über 2.500 Beschäftigte erfasst.