Tarifabschluss Hotel- und Gaststättengewerbe Sachsen-Anhalt16 % mehr in drei Stufen

02. Juli 2024

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Beschäftigte in den Gaststätten und Hotels in Sachsen-Anhalt können sich über deutliche Entgeltsteigerungen freuen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) einigte sich mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) auf einen neuen Tarifvertrag. Danach steigen die Entgelte bis März 2026 in drei Stufen um insgesamt 16 Prozent.

Rückwirkend zum 1. Juni werden die Entgelte um 7% erhöht, zum 1. März 2025 erfolgt ein weiteres Plus um 4,5% und zum 1. März 2026 schließlich nochmal um 4,5%. Für Fachkräfte steigt das monatliche Entgelt über den Zeitraum damit um insgesamt 407 € auf 2.962€ in der Endstufe. Die NGG hatte ursprünglich ein Einstieggehalt für Fachkräfte von 3.000€ gefordert.  Die Auszubildenden-Vergütungen erhöhen sich in zwei Stufen auf durchschnittlich 10%.

Holger Willem, Verhandlungsführer und Geschäftsführer der NGG-Magdeburg bewertet den Abschluss als einen wichtigen Schritt voran: “Die Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit erkannt! Wir haben mehr Wertschätzung für die gute Arbeit unserer Mitglieder erreicht!“.

Willem sagt ferner: „Die Branche und die Arbeit, die die Beschäftigten dort leisten, müssen auch künftig weiter aufgewertet werden.  Wir alle freuen uns über ein gutes Essen und zuvorkommenden Service im Restaurant oder eine angenehme Übernachtung im Hotel. Die Beschäftigten dort brauchen aber auskömmliche Löhne. Die Gastronomie muss weg kommen vom Niedriglohnimage.“

Der Tarifvertrag gilt für alle tarifgebundenen Unternehmen im Hotel- und Gaststättenverband. Im Hotel- und Gastgewerbe Sachsen-Anhalt arbeiten knapp 24.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Dazu kommen noch rund 16.500 geringfügig Beschäftigte. Die Branche zeichnet sich bundesweit durch einen hohen Niedriglohnanteil aus. Nach einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit erhielten zuletzt bundesweit 56% aller Vollzeitbeschäftigten einen Lohn unterhalb der Niedriglohneschwelle von 2.431 € im Monat. Über alle Branchen hinweg sind es nur 16,5%.