NGG Region Berlin Brandenburg fordert Coca-Cola auf, Verantwortung für seine Beschäftigten zu übernehmenCoca-Cola schließt den Standort Berlin Hohenschönhausen-232 Arbeitsplätze in Gefahr

02. Oktober 2024

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) reagiert auf die heute durch Coca-Cola European Partners (CCEP) angekündigten Schließungen des Logistikstandortes Berlin-Hohenschönhausen mit scharfer Kritik. Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG Region Berlin Brandenburg dazu: „Coca-Cola verdient weltweit enorm viel Geld, dennoch werden in Berlin durch die Standortschließung 232Arbeitsplätze vernichtet. Da entsteht der Eindruck, dass es nicht um wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern reine Profitgier auf Kosten der Beschäftigten und der Region geht.“

Die NGG Berlin-Brandenburg kritisiert, dass Coca-Cola in Deutschland immer weniger auf regionale Wertschöpfung setzt: Dazu sagt Riesner: „Mit der Schließung entfernt sich Coca-Cola wieder einmal weiter von seinem eigenen Versprechen, eine weltweite Marke zu sein, die regional produziert. In Berlin Hohenschönhausen ist schon 2016 die Produktion geschlossen worden. Aktuell ist der Standort noch Verwaltungs- und Logistik behaftet. Die Entscheidung für weniger Produktionsanlagen und damit verbunden tausende zusätzliche Transporte auf unseren Straßen ist weder nachhaltig für die regionale Infrastrukturnochökologisch sinnvoll.“.

In den nächsten Wochen gehe es nun darum, mit den Betriebsräten vor Ort Lösungen zu erarbeiten, um den betroffenen Beschäftigten sozialverträgliche Regelungen anzubieten, erklärt Riesner die nächsten Schritte. Die NGG Berlin-Brandenburg fordere das Unternehmen auf, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam an einer tragfähigen Zukunft zu arbeiten – „für die Beschäftigten in Berlin und für die gesamte Region.“, skizziert die NGG das Ziel.

Hintergrund:

Seit 2010 hat Coca-Cola in Deutschland insgesamt 40 Standorte geschlossen sowie rd. 5.000 Arbeitsplätze vernichtet. Gemäß des „Unternehmenstarifvertrags Struktur“ zwischen Coca-Cola European Pacific Partners DE (CCEP DE) und der Gewerkschaft NGG vom 27. März 2015 ist die CCEP DE zur Information über beabsichtigte „Infrastrukturmaßnahmen“ verpflichtet. Mit der Information beginnt per Tarifvertrag ein Beratungsprozess, an dem die Gewerkschaft NGG und der Gesamtbetriebsrat beteiligt sind und Vorschläge zur Beschäftigungssicherung einbringen können.