Streik legt Produktion in Dommitzsch und Dresden lahm
Am Dienstag, den 22. Oktober, kam es im Teiglingswerk Dommitzsch zu einem Streik, der die Produktion für mehrere Stunden lahmgelegt hat. Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Beschäftigten in Früh- und Spätschicht für jeweils für 2 Stunden. Das Teiglingswerk in Dommitzsch setzte damit den ersten Schritt, und nur zwei Tage später, am Donnerstag, den 24. Oktober, folgte das Werk in Dresden mit einem vierstündigen Warnstreik. Gemeinsam kämpfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens Vandemoortele für eine gerechte Lohnerhöhung. In zwei vorausgegangenen Verhandlungsrunden konnte die NGG sich nicht mit dem belgischen Unternehmen Vandemoortele auf einen neuen Lohntarifvertrag einigen.
Die Gewerkschaft forderte zuletzt 11% mehr Entgelt für alle, mindestens aber 300 Euro mehr. In einem zweiten Schritt soll eine weitere Erhöhung um 5,2% erfolgen, aber mindestens 150 Euro. Das Unternehmen bot in der letzten Verhandlung deutlich weniger an bei einer Laufzeit des Tarifvertrages über 24 Monate. Die Gewerkschaft will sich aber nicht mehr als 18 Monate binden.
Auf den Streikversammlungen gab es ein deutliches Signal länger zu streiken, falls es in den Verhandlungen nicht vorwärts geht.
Weitere infos zu beiden Warnstreiks findet ihr in den jeweiligen Pressemitteilungen:
Hintergrund
Beide Werke gehören zum Tarifgebiet der Ernährungswirtschaft Sachsen. Im Teiglingswerk Dommitzsch sind etwa 150 Beschäftigte tätig, im Margarinewerk Dresden arbeiten rund 70 Personen. In Dommitzsch werden Teiglinge im Schichtbetrieb hergestellt, vorgebacken und vorgefrostet, während in Dresden Margarine in verschiedenen Verpackungen für die Industrie und große Handelsmarken in Schichtbetrieb produziert wird. Die in Dresden hergestellte Margarine geht entweder direkt in den Handel oder wird im Schwesterwerk in Dommitzsch zur Teiglingsproduktion verwendet. Von Dommitzsch aus werden die Produkte an den Handel und die Gastronomie vertrieben.
In anderen Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie etwa dem Cargill-Ölwerk in Riesa oder dem FRoSTATiefkühlwerk in Lommatzsch ist es der NGG in diesem Jahr gelungen, Tarifverträge mit einem deutlich höheren Entgelt durchsetzen. Die Beschäftigten in Dresden und Dommitzsch wollen sich nicht abhängen lassen.