Das ist ein Schock. Auf einer Mitarbeiterversammlung beim Knorr-Suppen-Werk in Auerbach kündigte heute Mittag der britische Lebensmittelkonzern an, deutliche Einschnitte vorzunehmen. Danach sollen bis Oktober 2024 von den derzeit 175 Beschäftigten mehr als die Hälfte abgebaut und drei Produktionslinien demontiert werden. Die Gewerkschaft NGG kündigt Widerstand an.
„Wir akzeptieren keine Schließung auf Raten. Die Beschäftigten machen seit Jahrzehnten den Rücken für
das Unternehmen krumm, haben zu Corona-Zeiten zu Höchstbelastungen gearbeitet. Jetzt will das
Unternehmen aus Renditegründen sich scheibchenweise von der Belegschaft trennen. Das nehmen wir nicht hin“, sagt Thomas Lißner von der NGG Dresden-Chemnitz.
Lißner weiter: „Knorr Auerbach: Alle bleiben an Bord! Dafür werden wir in den kommenden Wochen und
Monaten massiv Druck aufbauen. Die Unternehmenszentrale in Hamburg oder Rotterdam muss ihre Entscheidung überprüfen und Alternativen entwickeln.“
Mit dem Betriebsrat, Beschäftigten und der Politik vor Ort will die NGG in den nächsten Wochen eine Kampagne zum Erhalt des kompletten Standortes starten und Druck auf das Unternehmen ausüben. Der Gewerkschafter weist darauf hin, dass seit Jahren die Auftragsvolumen mit Tütensuppen rückläufig sein.
Die Unternehmensleitung hätte es aber versäumt den Produktionsstandort neu zu orientieren.
Weiterentwicklung statt Abwicklung sei die Aufgabe. Darin soll die Geschäftsleitung die Energie stecken,
statt einfach den Rotstift anzusetzen.
Am Standort Auerbach werden seit über 70 Jahren Lebensmittel produziert. Hauptprodukte sind Tütenund
Tassensuppen sowie Packungen für Großverbraucher. Der Lebensmittelkonzern Unilever hat das Werk Auerbach 2000 übernommen. Unilever ist einer der größten Lebensmittelkonzerne weltweit. Seit Jahren stehen die Werke des Konzerns unter Renditedruck, jährlich werden Milliardenbeträge an die Aktionäre ausgeschüttet.
Belegschaft Knorr-Suppen-Werk in AuerbachKnorr Auerbach: Alle bleiben an Bord!
25. Januar 2024