Zu den heute bekannt gegebenen Schließungspläne der Philipp-Morris-Werke in Berlin und Dresden (f6-Cigarettenfabrik) erklärt Uwe Ledwig, Vorsitzender des Landebezirks Ost der Gewerkschaft NGG:
„In unsicheren Zeiten, die geprägt sind von Krieg und Teuerungen, schließt der Zigarettenmulti die Werke in Berlin und Dresden. Über 400 Kolleginnen und Kollegen erfahren nun zwei Monate vor Weihnachten, dass sie Mitte nächstes Jahr keinen Job mehr haben. So wird man als Unternehmen seiner sozialen Verantwortung nicht gerecht. In Dresden beerdigt der Tabakkonzern eine Jahrhunderte alte Industriegeschichte und setzt gute und der Zigarette treue Beschäftigte in beiden Standorten kalt auf die Straße.“
Die NGG weist drauf hin, dass beide Standorte, die Manufacturing Berlin und die f6-Cigarettenfabrik in Dresden, jahrelang hohe Gewinne abgeworfen haben und fette Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wurden. Die Gewerkschaft zweifle daran, ob Philip-Morris tatsächlich alle Alternativpläne zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Standorte geprüft hat. Soziale Verantwortung sieht anders aus.
Philip Morris schreibt auf der Homepage: „Wir werden weit mehr sein als der führende Zigarettenhersteller. Wir gestalten die Zukunft von PMI mit neuartigen, rauchlosen Produkten, um erwachsenen Rauchern und Raucherinnen schadstoffreduzierte Alternativen zu bieten.
Tatsächlich ist es unsere Vision – für uns alle bei PMI, eines Tages Zigaretten durch diese schadstoffreduzierten Produkte zu ersetzen.“
Ledwig abschließend: „Die Vision für die Beschäftigten ist eher Horror. Trotz dicker Gewinne und Dividenden werden ihre Jobs in unsicheren Zeiten unnötig geopfert. Die Produktion von nicht neuartigen und nicht rauchfreien Produkten wird wohl in Krakau erfolgen. Welche Verlogenheit!“
Die Gewerkschaft wird mit den Betriebsräten der betroffenen Standorte das weitere Vorgehen beraten.
Kontakt: Uwe Ledwig, Vorsitzender NGG Landesbezirk Ost,
Mobil: 0171 7616293, E-Mail: lbz.ost@ngg.net