Für die Beschäftigten des Knorr-Werkes gibt es einen Hoffnungsschimmer. Nach Protesten in den zurückliegenden Wochen hat sich der Unilever-Konzern bereit erklärt, an einem Alternativkonzept zur bisher vorgesehenen Teilschließung zuarbeiten. Das ist das Ergebnis des ersten Termins zum Interessenausgleich.
Als Alternative zu den wegfallenden Volumen des zurückgehenden Tütensuppengeschäfts sollen Ideen zu alternativen Produkten entwickelt werden und die Weiterentwicklung von Stärken am Standort gesprochen werden. Es geht nicht um kurzfristige Maßnahmen, sondern um langfristige Lösungen, die den Standort nachhaltig sichern und es erlauben, möglichst viele der bisher zum Abbau gestellten 80 Stellen zu erhalten.
„Es freut uns sehr, dass es eine gemeinsame Verabredung mit dem Unternehmen gibt, an Alternativen zu den bisherigen Planungen zu sprechen. Das wird nicht einfach, aber wenn alle daran mitwirken, können wir ein Zukunftskonzept für den Standort erarbeiten, welches es hätte schon längst geben müssen. Dafür werden wir jetzt unsere gesamte Kraft einsetzen," sagt Mario Schädlich, Betriebsratsvorsitzender in Auerbach.
„Bei unseren Aktivitäten werden wir versuchen Politik, Wirtschaftsförderung und Akteure aus der Region einzubinden. Das ist auch nötig, um Perspektiven für den Traditionsstandort zu entwickeln. Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz. Unilever tut gut daran, über die bisherigen Planungen hinauszudenken", bekräftigt Thomas Lißner von der NGG.
Gewerkschaft und Betriebsrat verweisen darauf, dass die Belegschaft bei Knorr Auerbach ein starkes Team ist, das unbedingt zusammengehalten werden soll. Der Konzern hat selbst hervorgehoben, dass der Standort an sich wirtschaftlich sehr effizient ist. Es muss darum gehen, Ideen und umsetzbare Vorschläge zu entwickeln, um auf das rückläufige Tütensuppengeschäft zu reagieren. Bisher wollte der Konzern einseitig mit Volumenverlagerung und Arbeitsplatzabbau reagieren und hatte am 25. Januar die Teilschließung mit dem Abbau von 80 Vollzeitstellen angekündigt.