Wir sind Knorr: Alle bleiben an Bord!
„Wir sind Knorr. Alle bleiben an Bord!“, schallte es heute Mittag in den Straßen von Auerbach. Eine Betriebsversammlung des Knorr-Tütensuppen-Werkes wurde flugs nach draußen verlagert und die Belegschaft brachte ihre Botschaft in die Öffentlichkeit. Zur Kundgebung auf dem Neumarkt erschienen zahlreiche Politiker aus der Lokal- und Landespolitik. Der britische Lebensmittel-Konzern Unilever hatte vor knapp einer Woche angekündigt, die Belegschaft des Knorr-Tütensuppenwerkes Auerbach zu halbieren. Die weitere Perspektive des Standortes ist unsicher.
Betriebsrat und Gewerkschaft NGG fordern ein Alternativkonzept für den Standort mit neuen Produkten und Ideen, statt nur einseitig auf Arbeitsplatzabbau zu setzen. Für dieses Zukunftskonzept mit langfristiger Perspektive für den Standort soll in den kommenden Wochen zusammen mit Politik und Akteuren der Region gearbeitet werden.
„Die Kundgebung heute und die Betriebsversammlung heute waren ein Auftakt. Es gibt sehr viel Zusammenhalt in der Belegschaft und den Willen, gemeinsam für den gesamten Standort zu kämpfen. Uns hat auch viel Zuspruch aus der Region erreicht. Das macht Mut.“ sagt Mario Schädlich, Vorsitzender des Betriebsrates bei Knorr Auerbach.
Thomas Lißner von der Gewerkschaft NGG: „Das war heute ein Zeichen der Belegschaft an die Konzernleitung, sich Gedanken zu machen um den Erhalt der Arbeitsplätze, statt den Rotstift ansetzen. Wir brauchen Lösungen, keinen Stellenabbau.“
Unterstützt wurde die Belegschaft durch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Lokal- und Landespolitik. Dabei waren der Oberbürgermeister von Auerbach Jens Scharff, die Pfarrerin von Auerbach Nikola Schmutzler, die SPD-Landtagsabgeordnete Juliane Pfeil, Markus Pohle/DIE LINKE, Sabine Zimmermann/Bündnis Sahra Wagenknecht. Auch Markus Schlimbach als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Sachsen sicherte die Unterstützung aller Gewerkschaften in Sachsen zu. Auch vor Ort waren der Konzernbetriebsratsvorsitzende von Unilever Hermann Soggeberg und der Betriebsratsvorsitzende des Schwesterwerkes Heilbronn. Der Standort kämpfte vor vier Jahren erfolgreich für seinen Fortbestand.