
Am Montag steht die Produktion bei Carl Kühne in Berlin still. Dabei sind die Kühne-Grillsaucen aus dem Berliner Werk aktuell zum Start der Grillsaison heiß begehrt. Doch wir befindet uns im Tarifkonflikt. Der Arbeitgeber hatte eine Lohnerhöhung unterhalb der Inflation und eine verlängerte Arbeitszeit angeboten. Damit geben wir uns nicht zufrieden!
Vor dem Kühne-Werk in Reinickendorf bekräftigen wir mit Trillerpfeifen unsere Forderungen. Wir fordern aktuell höhere Löhne, doch der Arbeitgeber bringt ein politisch hochaktuelles Thema in die Verhandlungen ein: Ähnlich wie die neue Koalition aus Union und SPD möchte auch das Unternehmen Carl Kühne an der Stempeluhr drehen.
Dazu sagt Rebecca Rahe, Verhandlungsführerin der NGG: „Wir fordern mehr Geld für die Beschäftigten und bekommen Lohnerhöhungen angeboten, die sich die Beschäftigten mit einer um eine Stunde verlängerten Wochenarbeitszeit erkaufen sollen. Da machen wir nicht mit“.
Mit dem Warnstreik wolle die Belegschaft ein Signal geben, dass sie eine Arbeitszeitverlängerung nicht akzeptiere, so Rahe. Aktuell gelte eine 38-Stunden-Woche. „Wenn Arbeitgeber oder Politik die Beschäftigten zu längeren Arbeitszeiten treiben wollen, halten wir als Gewerkschaft dagegen. Wir wollen nicht zurück ins vergangene Jahrtausend. Die Zukunft steht auf Arbeitszeitverkürzung!“, betont Rahe weiter.
Wir fordern sieben Prozent mehr Geld, mindestens aber 241€ pro Monat mehr! Damit wollen wir den Lohnabstand zum Werk in Nordrhein-Westfalen verringern: „One Kühne heißt es im Unternehmen. Das wollen die Beschäftigten auch im Geldbeutel sehen!“, sagt Rebecca Rahe zur Begründung der Forderung. Die nächste Verhandlung findet am 14. Mai statt.
Hintergrund:
Die Carl Kühne KG wurde 1722 in Berlin gegründet und produziert u.a. Grillsaucen, Essig, Öl und eingelegtes Gemüse. Es produziert in Deutschland an fünf Standorten in Berlin, Straelen und Hamm (NRW), Schweinfurt (Bayern) und Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern). Das Unternehmen hat weitere Werke in Frankreich, Polen und der Türkei und exportiert weltweit.