Erneuter Streik beim Tabakhersteller German Tobacco in Kloster-Lehnin

17. März 2025

Der Konflikt um einen Tarifvertrag bei German Tobacco (Kloster Lehnin) spitzt sich zu. Die Beschäftigten legen heute erneut die Produktion lahm, nachdem der Arbeitgeber sich weiteren Gesprächen verweigert.

Die Beschäftigten beim brandenburgischen Tabakhersteller fordern, dass sich ihre Löhne endlich an das Niveau des Stammwerks der von Eicken Gruppe in Lübeck annähern sollen. Aufgerufen von ihrer Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verleihen sie heute mit einem zweiten Warnstreik ihrer Forderung Ausdruck.

Bereits vor etwas mehr als zwei Wochen hatten die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Doch da der Arbeitgeber auf ein erneutes Gesprächsangebot der Gewerkschaft nicht einmal reagiert hatte, sehe man sich nun gezwungen, den Konflikt zu verschärfen. Veit Groß, Verhandlungsführer der NGG, zeigt sich empört: „Die Menschen haben bereits beim ersten Warnstreik deutlich gezeigt, dass sie ein besseres Angebot von der Arbeitgeberseite erwarten. Nun auf weitere Verhandlungsangebote nicht einmal zu reagieren, ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten“.

Besonders enttäuschend sei laut Groß, dass die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt hätten, das die Lohnabstände zum Stammwerk in Lübeck noch weiter anwachsen lasse – obwohl diese bereits mehrere hundert Euro betrügen. „Dass der Arbeitgeber jetzt einfach den Gesprächsfaden abreißen lässt, macht die Leute stinksauer. Wenn man in Lübeck glaubt, dass die Beschäftigen das hinnehmen werden, täuscht man sich gewaltig. Lohnmauern einreißen! Mehr als 30 Jahre nach der Einheit dringend nötig “, sagt Groß. Die Hand bleibe ausgestreckt, man sei zu weiteren Gesprächen jederzeit bereit. Doch wenn der Arbeitgeber sich weiter verweigere, bereite man sich auf eine scharfe Auseinandersetzung vor.

Hintergrund:

Seit 2023 gehört der Lübecker von Eicken Gruppe die German Tobacco GmbH. Etwa 90 Beschäftigte stellen in Kloster Lehnin (nahe Brandenburg/Havel) Tabakwaren für den inländischen und den Exportmarkt her. Nach fünf Verhandlungsrunden konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft nicht auf einen Tarifvertrag einigen.

Kontakt für Rückfragen:            

Veit Groß, Gewerkschaftssekretär NGG Region Berlin-Brandenburg, 0175 1115952 oder veit.gross@ngg.net