Heute Aktion auf dem Marktplatz. Gewerkschaft NGG fordert Erhalt aller Arbeitsplätze!Spreewaldgurke: 2.000 Stimmen für den Golßener Weckruf

26. März 2025

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat 2.000 Unterstützer für die Spreewaldgurke in Golßen gefunden. Dort wird seit knapp 80 Jahren die berühmte Gurke im Glas hergestellt. Doch am 29. Januar 2025 hatte die Geschäftsleitung der Spreewaldkonserve Golßen GmbH die Entlassung von 220 Mitarbeitern zum Jahresende angekündigt. Die ganzjährige Produktion im brandenburgischen Golßen soll eingestellt und drastisch auf einen Saisonbetrieb im benachbarten Schöneiche zusammengekürzt werden. Die Gewerkschaft NGG fordert den Erhalt aller Arbeitsplätze.

Nur wenige Wochen nach dem Start des Golßener Weckrufs sind bereits über 2.000 Unterschriften zusammengekommen. „Ob in der Bäckerei vor Ort, im Sportverein oder anderen Betrieben der Ernährungsindustrie: Überall gingen die Unterschriftenlisten rum. Die Solidarität mit den Beschäftigten und der Region ist riesig!“ berichtet Gewerkschafterin Rebecca Rahe. Sogar aus Bayern habe sie Anrufe erhalten, wie man die Beschäftigten unterstützten könne.

Gemeinsam mit Beschäftigten der Spreewaldkonserve fordert die Gewerkschaft ein Umdenken der Unternehmensleitung: „Dieses radikale Kürzungsprojekt ist nicht alternativlos. Wir fordern Andros dazu auf, die Beschäftigung zu sichern. Denn der Wegfall von 220 Arbeitsplätzen trifft nicht nur 220 Menschen. Er trifft auch 220 Familien, er trifft die Stadt Golßen und die Kaufkraft in der Region. Was übrig bleibt sind Saisonarbeitsplätze: Nur von denen kann man keine Familie ernähren“ betont Rebecca Rahe. „Hier zeigt sich, dass bei Großkonzernen die Menschen aus dem Blick geraten. Das jahrzehntelange Aufreiben der Mitarbeiter für die Spreewaldgurke, die Bedeutung des Betriebs für die Region, das zählt alles nicht mehr. Da zählen nur noch Zahlen.“ so Rahe weiter. Der französische Konzern Andros hatte die Spreewaldkonserve erst vor vier Jahren übernommen.

Seit 2024 wird bei der Spreewaldkonserve Golßen nach Tarifbindung gezahlt. Dieses Jahr soll es mit der Verhandlung eines Manteltarifvertrags in die nächste Runde gehen. Doch jetzt kämpfen die Mitarbeiter um den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze.

Die Unterschriften für den Golßener Weckruf werden am 26. März auf dem Golßener Marktplatz präsentiert. Dort kommen ab 17:30 Uhr Unterstützer der Spreewaldgurke aus der ganzen Region zum „Abend der 2.000 Lichter“ zusammen. Organisiert wird der Abend, wie auch die erste Version, vor Ort. Auch da ist das Ziel geeint: Der Erhalt der Arbeitsplätze in Golßen.

Der „Abend der 2.000 Lichter" ist keine Veranstaltung der Gewerkschaft NGG.

Golßener Weckruf zum Download

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