
Die Beschäftigten der Getränkeproduzenten von Thüringer Waldquell, Lichtenauer Mineralquellen und Glashäger Brunnen können sich rückwirkend zum März 2025 über ein deutliches Lohnplus von bis zu 10,2 Prozent freuen. Konkret bedeutet der Abschluss für die Beschäftigten der Hassia Ost einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Lohnangleichung an das West-Niveau. Bereits am 7. Juni 2023 haben wir mit den Arbeitgebern eine Tarifregelung mit Angleichungsschritten zum West-Lohn vereinbart.
Neben den vereinbarten Aufstockungsbeträgen für das Jahr 2025 in Höhe von 75 Euro und 2026 in Höhe von 70,50 Euro werden die für den Mutterbetrieb Hassia Mineralbrunnen in Bad Vilbel vereinbarten Erhöhungen übertragen. Diese sehen für 2025 Lohnerhöhungen über 3,1 Prozent in zwei Schritten vor. Für das Jahr 2026 folgen zum Juni nochmals 2,8 Prozent, maximal bis zu Höhe des tariflichen Monatsentgelts des Mutterbetriebes Hassia Mineralbrunnen in Bad Vilbel. Aus dem Gesamtpaket ergibt sich für Beschäftigte im Ecklohn (Facharbeiter*innen mit abgeschlossener Ausbildung) ein Plus von 10,2 Prozent. Dies macht monatlich etwa 360 Euro mehr Lohn aus. Auch die Auszubildenden profitieren vom Abschluss. Für sie fällt
die Lohnmauer als erstes, da die Vergütungen zum August 2025 vollständig an das Niveau in Bad Vilbel angeglichen werden.
„Es sprudelt endlich in der Lohntüte – und das ist vor allem der Verdienst der Beschäftigten im Osten, die 2023 für diesen Tariferfolg gestreikt haben.“, erklärt Uwe Ledwig, Vorsitzender des Landesbezirkes Ost. „Der Abschluss zeigt einmal mehr: Der Ost-Lohn ist kein Naturgesetz, gemeinsam bringen wir die Lohnmauern zum Einsturz.“ Auch über diesen Tarifabschluss hinaus setzen wir uns mit der Kampagne „Lohnmauer einreißen“ konsequent für faire und gleiche Bezahlung ein und bauen bestehende Unterschiede zu Westlöhnen ab.
Hintergrund
Der hessische Getränkeproduzent ist nach eigenen Angaben der größte Markenanbieter für alkoholfreie Getränke in Deutschland. Produziert werden neben Mineralwasser auch bekannte Marken wie Vita Cola und Bionade. Zum Unternehmen gehören elf Standorte und etwa 1.700 Beschäftigte. Dazu zählen die drei ostdeutschen Standorte im Tarifgebiet Hassia Ost mit mehr als 400 Beschäftigten: Glashäger Brunnen (Mecklenburg-Vorpommern), Lichtenauer Mineralquellen (Sachsen) und Thüringer Waldquell (Thüringen). Weitere ostdeutsche Standorte, die zurzeit nicht zum Tarifgebiet Hassia Ost gehören, sind die 2021 aus der Wüllner-Gruppe übernommenen Standorte Güstrower Schlossquell (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Gaensefurther Schlossbrunnen in Sachsen-Anhalt.