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Dritte Streikwelle in den sächsischen Brauereien!


Mit einer dritten Streikwelle in den sächsischen Brauereien soll den Besitzern der Brauereien klar aufgezeigt werden, dass sich die Beschäftigten in Sachsen nicht mehr länger als „Billig-Brauer“ behandeln lassen.
Mit der Frühschicht am Mittwoch starten die Beschäftigten der Sternburg-Brauerei in Leipzig. Es folgen zeitnah das Freiberger Brauhaus, die Radeberger Brauerei in Dresden und die Krostitzer Brauerei. Alle Betriebe gehören zur Radeberger Gruppe (Oetker-Konzern), der größten deutschen Braugruppe. Die Wernesgrüner Brauerei und die Carlsberg Logistiker in Wernesgrün – beides Betriebe von Carlsberg – werden ebenfalls streiken.
Die Brau-Unternehmer legten in der letzten Verhandlung kein Angebot vor. In den Tarifgebieten im Westen sind die Verhandlungen bereits abgeschlossen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für das Tarifgebiet der Brauindustrie Sachsen-Thüringen ein Lohnplus von 7 Prozent. Das „Brau-Kombinat Ost“ in Sachsen bekommt für die gleiche Arbeit über 8000 Euro im Jahr (ohne Zulagen und Zuschläge) weniger als die allermeisten Kolleginnen und Kollegen im Westen.
Die Arbeitgeberseite beruft sich bei diesen Unterschieden auf „historische“ Gründe. „Wie sollen wir das Verstehen?“, fragt Uwe Ledwig, Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG Ost. Die bestehende Ost- West-Lohnlücke soll auch nach 35 Jahren deutscher Einheit nicht kleiner werden?“ Oder Ossis sollen halt Ossis bleiben?
Der Gewerkschafter weist auch darauf hin, dass am 01. August 2025 für die Ost-Berliner Brauerei der Radeberger-Gruppe die fünfte Verhandlung stattfindet. Auch da liegt kein akzeptables Angebot vor, dort sind es 4000 Euro weniger im Jahr. Auch der sechste Ost-Standort des Oetker-Konzerns in Rostock wird „historisch“ schlechter bezahlt, so Ledwig. Dort sind es sogar über 11.000 Euro im Jahr weniger. Hier fand in der letzten Woche die erste Verhandlung statt, ohne akzeptables Angebot. Die Tarifkommission hinterfragt, ob diese Verhandlungsstrategie zur sozialen Nachhaltigkeit der Radeberger Gruppe passe, die sie auf ihrer Homepage verspreche. Wohl nicht.
Die Gewerkschaft erhöht mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber: In den sechs Betrieben des „Kombinat Ost“ fielen bisher 60 Schichten aus, über 40 Mill. Flaschen Bier wurden nicht abgefüllt.
Nächster Verhandlungstermin für Sachsen ist der 14. August. „Dort können die Brau-Unternehmer ihre Homepage-Werte mit Leben erfüllen“, so Ledwig abschließend.
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