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Heute streikts bei den Oetker Brauereien in Freiberg und Krostitz


Der Familie Oetker soll klar aufgezeigt werden, dass sich ihre Beschäftigten in Sachsen nicht mehr länger als „Billig-Brauer“ behandeln lassen. Freiberg und Reudnitz ziehen in die dritte Arbeitskampfwelle.
Jeweils mit der Frühschicht startet der Streik, geplant ist er erst einmal vom
31.07. – 01.08.25, von 05.30 Uhr bis 22.30 Uhr im Freiberger Brauhaus und
von 06.00 Uhr bis 22.00 Uhr in der Krostitzer Brauerei.
Die Brau-Unternehmer legten in der letzten Verhandlung kein Angebot vor. In den Tarifgebieten im Westen sind die Verhandlungen bereits abgeschlossen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für das Tarifgebiet der Brauindustrie Sachsen-Thüringen ein Lohnplus von 7 Prozent. Das „Brau-Kombinat Ost“ in Sachsen bekommt für die gleiche Arbeit über 8000 Euro im Jahr (ohne Zulagen und Zuschläge) weniger als die allermeisten Kolleginnen und Kollegen im Westen.
Die Arbeitgeberseite beruft sich bei diesen Unterschieden auf „historische“ Gründe. „Wie sollen wir das Verstehen?“, fragt Uwe Ledwig, Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG Ost. Die bestehende Ost- West-Lohnlücke soll auch nach 35 Jahren deutscher Einheit nicht kleiner werden?“ Oder Ossis sollen halt Ossis bleiben?
Der Gewerkschafter weist auch darauf hin, dass am 01. August 2025 für die Ost-Berliner Brauerei der Radeberger-Gruppe die fünfte Verhandlung stattfindet. Auch da liegt kein akzeptables Angebot vor, dort sind es 4000 Euro weniger im Jahr. Auch der sechste Ost-Standort des Oetker-Konzerns in Rostock wird „historisch“ schlechter bezahlt, so Ledwig. Dort sind es sogar über 11.000 Euro im Jahr weniger. Hier fand in der letzten Woche die erste Verhandlung statt, ohne akzeptables Angebot. Die Tarifkommission hinterfragt, ob diese Verhandlungsstrategie zur sozialen Nachhaltigkeit der Radeberger Gruppe passe, die sie auf ihrer Homepage verspreche. Wohl nicht.
Die Gewerkschaft erhöht mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber: In den sechs Betrieben des „Kombinat Ost“ fielen bisher 63 Schichten aus, mehr als 40 Mill. Flaschen Bier konnten, somit nicht abgefüllt werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Dynamik dieser Streikwelle eine vierte Welle noch vor dem nächsten Verhandlungstermin für Sachsen am 14. August auslösen wird. „Spätestens dort können die Brau-Unternehmer ihre Homepage-Werte mit Leben erfüllen“, so Ledwig abschließend.
Gemeinsam noch stärker
Rund 180.000 Mitglieder sind wir schon in der NGG. Aber wir wollen mehr werden: je mehr wir in der Gewerkschaft sind, desto stärker sind wir.
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