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Schokoladenfabrik in Lichtenrade soll schließen

Cargill hintergeht Betriebsräte!
24. Oktober 2025

Die Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade soll zum Jahresende geschlossen werden. 

Die Cargill GmbH teilte den Beschäftigten am 7. Oktober 2025 ihre Pläne mit. Zu Weihnachten
stehen damit 43 Arbeiterinnen und Arbeiter vor dem Job-Aus. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die Schließungspläne und kündigt an, um die Arbeitsplätze zu kämpfen. 

Gewerkschaftssekretärin Rebecca Rahe erklärt: „Keine drei Monate vorher kündigt Cargill die Schließung an. Bei der Beteiligung des Betriebsrats besteht Fehlanzeige. Das Unternehmen agiert eiskalt. Jetzt zieht Cargill sogar gegen den Betriebsrat vor Gericht. Wir fordern Cargill auf, zur Räson zu kommen und sich mit dem Betriebsrat an einen Tisch zu setzen und zu verhandeln.“

Die Geschäftsleitung sei auf Terminvorschläge des Betriebsrats nicht eingegangen und nur 10 Tage nach der Ankündigung der Werksschließung vor Gericht gegangen, um eine Einigungsstelle zu erwirken. Einigungsstellen dienen dazu, rechtliche Streitigkeiten beizulegen. 

Das sei in diesem Fall jedoch höchst ungewöhnlich, meint Gewerkschafterin Rahe: „Es haben noch keinerlei Verhandlungen stattgefunden. Damit gibt es noch nicht einmal eine Grundlage für eine Einigungsstelle.“ 

Den Hintergrund für die rechtlichen Schritte des Unternehmens hält Rahe für eindeutig: „Das Unternehmen schert sich nicht um das Wohl der Beschäftigten. Sie wollen die Beschäftigten schnellstmöglich loswerden und hintergehen dabei Mitbestimmungsrechte.“


Betriebsrat und NGG sehen Alternativen. So könnten aus ihrer Sicht Beschäftigte zum zweiten Berliner Cargill Schokoladenwerk nach Reinickendorf wechseln. Das ist mit rund 150 Beschäftigten deutlich größer. „Wir haben Ideen und Konzepte, die wir mit dem Unternehmen beraten wollen. Junge qualifizierte Fachkräfte aus Lichtenrade könnten in Reinickendorf weiterbeschäftigt werden. Dafür könnte älteren Beschäftigten eine Brücke in die Altersrente gebaut werden.“ so Rahe weiter.

Bei einer Betriebsversammlung am 22. Oktober 2025 hatten die Beschäftigten ihrem Ärger Luft gemacht. Ihnen seien jahrelang Investitionen versprochen worden, aber nie sei etwas passiert. Die Schließung wäre aus ihrer Sicht vermeidbar gewesen.


Hintergrund:

Cargill ist ein weltweit agierender Lebensmittelkonzern. In Deutschland verarbeitet das
Unternehmen landwirtschaftliche Rohstoffe an zwölf Standorten mit 1.700 Beschäftigten. In Berlin hat das Unternehmen in Reinickendorf einen weiteres Schokoladenwerk mit 150
Beschäftigten. Beide Standorte gehören seit 2011 zu dem Unternehmen.

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