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NGG ruft zum Warnstreik bei Lieferando in Leipzig auf

Nach den Streiks in Dresden Anfang September und in Berlin Mitte Oktober legen die Beschäftigten von Lieferando nun auch in Leipzig die Arbeit nieder.
21. November 2025

Streikablauf am 21. November 2025: 

11:30: Beginn der Betriebsversammlung (Villa Leipzig, Lessingstraße 7)
13:00: offizieller Streikbeginn; Bekanntgabe in der Betriebsversammlung
14:00: Treffpunkt für die Beschäftigten in der Lessingstraße 7, 04109 Leipzig (Villa Leipzig)
15:00: Redebeiträge vor der Villa
16:00: Ende der Redebeiträge; Übergang zur Ansprache von noch nicht streikenden Kolleg*innen in der Leipziger Innenstadt
00:00: offizielles Streikende


Kontakt für die Presse: Leo Müller, 01709369191, leonard.mueller@ngg.net

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft die knapp 250 Beschäftigten von Lieferando am Freitag, 21. November 2025 von 13:00 bis 00:00 Uhr zum Streik auf.

Gründe zum Streiken haben die Beschäftigten genug: Einen Einstiegslohn von mindestens 15 Euro pro Stunde, Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie sechs Wochen bezahlten Urlaub fordert die NGG bereits seit Beginn der Tarifkampagne im Jahr 2021. Das Unternehmen ignoriert die Forderungen der Gewerkschaft seither konsequent. Angesichts der im Sommer angekündigten rund 2.000 Stellenstreichungen bei Lieferando rückt die Forderung der Beschäftigten nach einem Sozialtarifvertrag nun zunehmend in den Fokus.

„Eine anonyme Beschäftigtenbefragung am Standort Leipzig hat gezeigt, dass alle unsere Forderungen auf eine hohe Zustimmung stoßen. Doch in der aktuellen Lage sind es vor allem die Forderungen aus dem angestrebten Sozialtarifvertrag, die den Beschäftigten am Herzen liegen.“, so die betreuende Gewerkschaftssekretärin Lea Marschall. 

 

Richard Bauer, Kurier und aktiver Gewerkschafter, ergänzt: „Auch, wenn unser Standort aktuell noch nicht von der großen Entlassungswelle betroffen ist, ist die Verunsicherung in der Belegschaft groß. Deswegen fordern wir von unserem Arbeitgeber: sichere Jobs und gute Löhne!“

Erst kürzlich wurde der Konzern Just Eat Takeaway, zu dem die Marke Lieferando gehört, für 4,1 Milliarden Euro von der Investmentgesellschaft Prosus übernommen. In Deutschland lag der Umsatz 2024 bei 720 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund sorgt die weitere Prekarisierung der Arbeitsbedingungen durch die Auslagerung an Subunternehmen bei der Gewerkschaft für Unverständnis. 

„Vor allem Lieferando als Marktführer in Deutschland mit einem Marktanteil von ca. 75 Prozent sollte im Bezug auf Direktanstellung und einer fairen Entlohnung für die harte Arbeit der Beschäftigten mit gutem Beispiel vorangehen“, so Lea Marschall.

Da mit einer sozialeren Personalpolitik des Unternehmens in nächster Zeit nicht zu rechnen ist, liegt die größte Hoffnung der Beschäftigten bei der Bundesregierung. Diese muss bis November 2026 die EU-Plattformrichtlinie in nationales Recht umgesetzt haben. Neben vielen anderen längst überfälligen Regulierungen zum Schutz der Beschäftigten und ihren Rechten auf Vereinigung und Mitbestimmung, bräuchte es vor allem ein Direktanstellungsgebot vergleichbar mit dem in der Fleischindustrie, um den fatalen aktuellen Entwicklungen entgegenzuwirken.

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